Wie reich ist Apple Mitgründer Steve Wozniak?
Steve Wozniak ist und bleibt der ewige Computer-Tüftler und Erfinder. Der Ingenieur, der den Apple erfand und das gleichnamige Unternehmen mitgründete, stand stets im Schatten des geschäftstüchtigeren Steve Jobs. Wozniak kehrte Apple 1985 den Rücken zu, ist offiziell aber noch angestellt und erhält regelmäßig ein Jahresgehalt von 120.000 US-Dollar. Auf die Frage nach seinen unerfüllten Träumen antwortet er: „Eine Tetris-Highscore von 750.000 Punkten auf dem Game Boy.“
Während sein ehemaliger Geschäftspartner mit Apple Multimilliardär wurde, musst sich Wozniak mit „nur“ rund 115 Millionen Dollar begnügen. Allerdings hat ihm seine Scheidung einige Millionen gekostet. Derzeit besitzt der Tech-Superstar derzeit ein geschätztes Vermögen von 95 Millionen Euro. Der Technik Fan ist übrigens auch Gründer eines eigenen „Segway-Polo“ Teams.
Ein junger Tüftler auf der Überholspur
Während seines Studiums an der University of California, Berkeley lernte Wozniak 1971 Steve Jobs kennen, der zu dem Zeitpunkt noch die High School besuchte. Aufgrund ihres gemeinsamen Interesses für Computer freundeten sich beide an. 1973 bat Jobs Wozniak um Hilfe bei der Programmierung einer Computervariante des Spielhallen-Erfolgs Pong. Jobs, der das Spiel im Auftrag von Atari entwickelte, erhielt dafür 5000 Dollar. Seinem Programmierer gab er jedoch eine Summe von 700 Dollar an, so dass Wozniak mit 350 Dollar abgespeist wurde. Unter dem Namen Breakout wurde das Programm später zu einem Computerspiel-Klassiker.
Die Gründung von Apple mit Steve Jobs
Mit dem Apple I baute Wozniak 1976 den ersten Heimcomputer. Das Gerät war ein technisches Meisterstück, Soft-und Hardware gingen allein auf Wozniaks Konto. Revolutionär war u. a. die Eingabe über eine handliche Schreibmaschinentastatur. Zusammen gründeten Jobs und Wozniak schließlich am 1. April 1976 die Apple Computer Company, um die Entwicklung des Rechners voranzutreiben. Der Verkauf des Apple I zum damaligen Stückpreis von 666,66 Dollar finanzierte das Nachfolgemodell Apple II. Der Apple II war technisch ausgereifter als sein Vorgänger und konnte bereits Farben und Grafiken darstellen, gleichzeitig führte er das Betriebssystem Apple DOS ein. Sie standen damit immer in direktem Wettlauf mit Bill Gates Microsoft.
Der Apple II etablierte sich als Zugpferd des jungen Unternehmens, das in den folgenden Jahren wirtschaftliche Höhen und Tiefs erlebte. An Geräten wie dem Apple III oder dem Macintosh war Wozniak, der im Februar 1981 einen Flugzeugabsturz überlebte, schon nicht mehr beteiligt. 1983 kehrte er nach einer Auszeit zu Apple zurück, allerdings ohne nennenswerten Posten. 1985 trennten sich Jobs’ und Wozniaks Wege endgültig; in den folgenden Jahrzehnten wurde Apple mehr und mehr mit der Person Steve Jobs identifiziert. Allerdings blieb Woz‘ immer bei Apple angestellt und ist es auch heute noch immer mit der Mitarbeiter ID #1. Sein Gehalt bei Apple beläuft sich dabei auf läppische 120.000 Dollar pro Jahr. Mittlerweile leitet Tim Cook, als Nachfolger von Steve Jobs, das Unternehmen Apple.
iWoz – Die Steve Wozniak Biografie
Zusammen mit der Co-Autorin Gina Smith verfasste Wozniak seine Autobiografie, um mit diversen Gerüchten um seine Person und Apple aufzuräumen. Das Buch erschien im September 2006 und ist auf Deutsch unter dem Titel „iWoz: Wie ich den Personal Computer erfand und Apple mitgründete” erhältlich.
Unternehmungen nach Apple
Es gab und gibt für Wozniak ein Leben nach Apple. Zahlreiche Auszeichnungen und akademische Ehrengrade honorieren seine Rolle als Erfinder von Computern und neuer Technologien. Er ist international als Redner bei Tagungen und Veranstaltungen rund um die Themen Innovation und Technik gefragt. Bei seinen Unternehmungen scheinen denn auch, neben einer gehörigen Portion Abwechslung, diese Inhalte im Vordergrund zu stehen, – weniger der geschäftliche Erfolg.
CL 9
Wozniaks Traum von einer Universalfernbedienung mündete 1985 in dem Unternehmen CL 9. 1987 erschien mit der CL 9 CORE die erste programmierbare Fernbedienung. CL 9 existierte von 1985 bis 1988, das Patent für die CORE-Technologie lief 2005 aus.
Wheels of Zeus
Wheels of Zeus (WoZ), 2002 von Wozniak gegründet, produzierte kabellose GPS-Geräte. Auch dieses Unternehmen war nur von kurzer Dauer und verschwand 2006 wieder vom Markt.
Acquicor Management
Nach der Aufgabe von Wheels of Zeus gründete Wozniak gemeinsam mit den ehemaligen Apple-Managern Gil Amelio und Ellen Hancock Acquicor Management. Die Beteiligungsgesellschaft, die weder Produkte noch Umsatz vorweisen konnte, zehrte hauptsächlich vom Renommee ihrer Gründer. Der Börsengang des Unternehmens im Juni 2006 erzielte einen Erlös von 164 Millionen Dollar. 2007 fusionierte Acquicor Management mit dem Elektronikunternehmen Jazz Semiconductor.
Scottevest
Das 2000 von Scott Jordan ins Leben gerufene Unternehmen spezialisiert sich auf die Herstellung von Kleidung, die zur Mitnahme von Tablets, Smartphones etc. optimiert ist. Wozniak sitzt seit 2007 im Beirat der Firma.
Fusion-io
Seit 2009 ist Wozniak wissenschaftlicher Leiter bei dem Hard- und Softwarhersteller Fusion-io, zu den Kunden zählen u. a. Facebook und Apple. Im Sommer 2014 wurde bekannt, dass das Speicherkartenunternehmen SanDisk Fusion-io für 1.1 Milliarden Dollar übernehmen werde.
Big Bang Theory Auftritt
In der zweiten Folge der vierten Staffel von The Big Bang Theory hat der große „Woz“ einen Gastauftritt.
Bildquellen:
campuspartycolombia / Flickr [CC-BY-SA 2.0]
Sebastian Reichert for Koeln.de / Flickr [CC-BY 2.0]
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