Jens Spahn: Das Vermögen des CDU-Politikers

Wie reich ist Jens Spahn?

Jens Spahn galt lange als großer Hoffnungsträger der CDU. Seit 2002 sitzt er im Bundestag, seit 2014 gehört er dem Präsidium seiner Partei an. Zudem war er von 2018 bis 2021 Gesundheitsminister. Allerdings litt sein Image unter einigen Skandalen, bei denen es etwa um zweifelhafte Immobilienkäufe und die dubiose Beschaffung von Atemschutzmasken über sein Ministerium ging. Das geschätzte Vermögen von Jens Spahn beträgt 3 Millionen Euro.

Das Vermögen von Jens Spahn

Ziemlich gut nachweisbar sind die Löhne, die Jens Spahn als Berufspolitiker erhält und erhielt. Bei seinem erstmaligen Einzug in den Bundestag 2002 lagen die Diäten noch bei rund 6900 Euro im Monat zuzüglich einer monatlichen Kostenpauschale von etwa 3400 Euro. Seit Sommer 2021 liegen die Diäten bei rund 10.000 Euro und die Kostenpauschale bei etwa 4600 Euro. Somit hat Spahn allein als Bundestagsabgeordneter über 1,8 Millionen Euro verdient. Dazu kommen die Löhne, die er für andere politische Ämter erhalten hat. Als Parlamentarischer Staatssekretär, der er von 2015 bis 2018 war, betrug sein monatliches Grundgehalt rund 11.100 Euro, dazu kam eine Aufwandsentschädigung in Höhe von etwa 3300 Euro im Monat. Auch seine Amtsbezüge als Bundesminister, der er von 2018 bis 2021 war und die bei rund 15.000 Euro im Monat liegen, erhöhten sein Vermögen.

Neben seinen politischen Aktivitäten übt Spahn mehrere Nebentätigkeiten aus. So gründete er 2006 eine Lobby-Agentur, die Kunden in der Pharmaindustrie beriet. 2010 veräußerte seine Anteile an der Firma. 2017 und 2018 war er zudem an einem Unternehmen beteiligt, das eine Steuererklärungs-Software entwickelte.

Steiler Aufstieg in der CDU

Als 15-Jähriger trat Jens Spahn 1995 der Jugendvereinigung der CDU, der Jungen Union, bei. Zwei Jahre später wurde er Mitglied der CDU. Nach dem Abitur 1999 begann er in Münster eine Ausbildung zum Bankkaufmann und begann parallel, seine politische Karriere voranzubringen. So wurde er ebenfalls 1999 Kreisvorsitzender der Jungen Union Borken und zog in den Rat der Stadt Ahaus ein. 2001 schloss er seine Ausbildung erfolgreich ab. Auf der CDU-Wahlkreisversammlung im Oktober 2001 wurde er zum Direktkandidaten für die Bundestagswahl 2002 bestimmt.

Studierender Bundestagsabgeordneter

Bei der Bundestagswahl im September 2002 erhielt Spahn als Kandidat des Wahlkreises Steinfurt I – Borken I 48,2 Prozent der Stimmen. Damit zog er erstmals in den Bundestag ein. 2003 begann er ein Studium der Politikwissenschaft an der Fernuniversität Hagen, das er 2008 mit dem Bachelor und 2017 mit dem Master abschloss. Als Mitglied der Koalitionsarbeitsgruppe der damals regierenden Parteien CDU/CSU und SPD war Spahn an der Vorbereitung der Gesundheitsreform 2007 beteiligt.

Hohe Staatsämter

2009 wurde Spahn gesundheitspolitischer Sprecher von CDU und CSU und blieb es bis 2015. Im November 2014 wurde er Vorsitzender des Bundesfachausschusses Gesundheit und Pflege der CDU. Auf dem Bundesparteitag der CDU im Dezember 2014 wurde er erstmals in das Präsidium seiner Partei gewählt. Von 2015 bis 2018 übte er das Amt als Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium aus. Im März 2018 wurde Spahn Gesundheitsminister. Mit 38 Jahren war er damit der jüngste Minister im vierten Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Im Dezember 2018 stellte sich Spahn zur Wahl als Parteivorsitzender der CDU, unterlag dabei aber Annegret Kamp-Karrenbauer und Friedrich Merz.

Image-Schaden durch zweifelhafte Deals

Spahns Amtszeit als Gesundheitsminister war ab Anfang 2020 vor allem von der Corona-Pandemie geprägt, bei der er zunächst einen positiven Eindruck hinterließ. Allerdings schädigten Vorgänge wie die Maskenaffäre seinem Image. Dabei beschafften mehrere CDU/CSU-Politiker auf dubiosen Wegen Atemschutzmasken. Einige von ihnen kassierten dafür stattliche Provisionen und erhöhten damit ihr Vermögen. Spahn veranlasste unter anderem im April 2020 den Kauf von mehr als einer halben Million Masken vom Arbeitgeber seines Ehemanns Daniel Funke durch das Gesundheitsministerium.

Zudem kauften Spahn und Funke im Sommer 2020 für über vier Millionen Euro eine Villa in Berlin. Das dafür notwendige Darlehen erhielten sie von der Sparkasse Westmünsterland, bei der Spahn brisanterweise von 2009 bis 2015 im Verwaltungsrat saß. Bei der Bundestagswahl im September 2021 verloren CDU und CSU ihre Mehrheit, weshalb sie ab Dezember 2021 nicht mehr Teil der Regierung war. Daher verlor auch Jens Spahn seinen Ministerposten.

_{Bildquellen:
Titelbild: Raimond Spekking [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons
Olaf Kosinsky [CC BY-SA 3.0 DE], via Wikimedia Commons}