Wie viel Geld hat El Chapo?
El Chapo, der mit bürgerlichem Namen Joaquín Guzmán Loera heißt, war einst einer der einflussreichsten Drogenbosse von ganz Amerika und stand an der Spitze des Sinaloa-Kartells. Als mächtigstes Mitglied dieses Drogenkartells war El Chapo gleichzeitig auch einer der meist gesuchten Drogenbosse in den Vereinigten Staaten sowie in seiner Heimat Mexiko. Zweimal gelang es El Chapo sogar, aus seiner Haft in Mexiko zu entkommen. Dies war 2001 sowie 2015 der Fall. Der ehemalige Drogenboss wurde dann allerdings erneut geschnappt und im Jänner 2017 an die USA ausgeliefert. Dort sitzt El Chapo nun in Einzelhaft und wartet auf seinen Prozess. El Chapo hat ein geschätztes Vermögen von 12 Milliarden Euro.
Der Prozess in den USA
El Chapo sitzt seit Jänner 2017 in einem Hochsicherheitsgefängnis in New York. Er muss sich unter anderem wegen Drogenschmuggels, Waffenhandels und Geldwäsche verantworten. Die Anklage lautet, dass das mexikanische Sinaloa Kartell unter der Führung El Chapo’s zwischen 1989 und 2014 an die 155 Tonnen Kokain und andere Drogen in die USA geschmuggelt hat. Joaquín Guzmán Loera droht lebenslange Haft in dem Hochsicherheitsgefängnis. Mexiko und die USA haben sich geeinigt, die Todesstrafe auszuschließen. Nun wird ihm der Prozess gemacht, die Geschworenen wurden schon ausgewählt. Das Verfahren soll einige Monate dauern. El Chapo bat darum, vor dem Eintritt der Jury seinen Frau mit einer Umarmung im Gerichtssaal begrüßen zu dürfen. Richter Brian Cogan lehnte diese Bitte ab, es verstoße gegen die Sicherheitsbedingungen. El Chapo darf mit seiner Gattin, die frühere Schönheitskönigin Emma Coronel, Mutter seiner sieben Jahre alten Zwillingsmädchen, nicht kommunizieren.
Krimineller Milliardär plädiert auf nicht schuldig
In den USA war Joaquín Guzmán nämlich nicht nur wegen Drogenhandel, sondern auch wegen Mord angeklagt. Nun ist die Anklage wegen Mordes vom Tisch, offenbar zu wenig Beweise. Am letzten Amtstag des damaligen US-Präsidenten Barack Obama war es dann soweit und Guzmán wurde an die USA ausgeliefert. Dort kam er mit einem Flugzeug in Long Island, New York an. Doch zuvor soll der mexikanische Drogenboss ein Vermögen in Milliardenhöhe verdient haben. Dabei hatte Forbes zuvor gerade einmal von einem potentiellen Vermögen Chapos von 850 Millionen Euro berichtet. Die Summe von 14 Milliarden US-Dollar, sprich 12 Milliarden Euro, kam erst während des Prozesses in den USA ins Spiel. Nicht nur das Vermögen liegt etwas im Dunklen, auch das Geburtsdatum des Mexikaners. Bis heute wurde nicht öffentlich, ob er nun am 25. Dezember 1954 oder am 4. April 1957 geboren ist.
Vor einem Gericht in Brooklyn bestand El Chapo im Übrigen darauf, dass er nicht schuldig sei. Wie die US-amerikanische Staatsanwaltschaft auf ein solch großes Milliardenvermögen gekommen ist, ist im Übrigen nicht bekannt. Denn da Guzmán in jede Menge schmutzige Geschäfte verwickelt war, gibt es entsprechend keine Möglichkeit, genau nach zu verfolgen, wie wohlhabend der ehemalige Drogenboss wirklich ist oder war. Aus genau diesem Grund hatte Forbes den Mexikaner einst auch aus seinem Milliardärs- und Millionärs-Ranking entfernt. Denn zu belegen, wie reich der Drogenboss in der Tat war, hatte sich einfach als zu schwierig herausgestellt. Man darf aktuell also weiterhin spekulieren, womöglich ist er sogar noch reicher. Wenn man bedenkt, wieviel Geld damals schon Pablo Escobar verdient hatte, ist es nicht unmöglich.
El Chapo – ehemals einflussreicher Drogenboss
Natürlich wurde El Chapo nicht über Nacht dermaßen erfolgreich und reich. Wenn man bedenkt, dass Joaquín Guzmán Loera die Schule bereits nach der dritten Klasse verließ, dann wäre man während seiner Kindheit und frühen Jugend wahrscheinlich nie auf die Idee gekommen, dass ein Mann wie er es jemals zu solch einem Wahnsinnsvermögen bringen würde. Doch er stieg schon früh in das Drogengeschäft ein. In den 1970er-Jahren half der Mexikaner bei der Koordination von Kokainflügen aus Kolumbien. Als Gefolgsmann von Miguel Ángel Félix Gallardo und Amado Carrillo Fuentes erwarb er schnell ein paar wichtige Fähigkeiten, die für ihn den großen Aufstieg beim Sinaloa-Kartell bedeuten sollten. Zunächst wurde er in den 1980er-Jahren zum Logistik Chef des Kartells, bevor er dessen Führung angeblich in den 1990er-Jahren übernahm. Während dieser Zeit machte er sich natürlich auch jede Menge Feinde, so dass der missglückte Mordanschlag auf ihn im Mai 1993 wenig überraschend kam.
Gefängnis und Flucht
Während Guzmán überlebte, hatten sieben andere Menschen, darunter auch ein Erzbischof, weniger Glück. Auch seine ersten Inhaftierung im Juni 1993 in Guatemala konnte El Chapo nur kurz stoppen. Anstatt seine Strafe von fast 21 Jahren im Gefängnis abzusitzen, gelang ihm nach gut 8 Jahren die Flucht. Wie dies genau geschah und auf wessen Mithilfe der Drogenboss dabei bauen konnte, ist jedoch nicht im Detail geklärt. Es gibt sogar Quellen, die besagen, dass der Kartell-Anführer einen Deal mit dem ehemaligen Präsidenten Mexikos, Vicente Fox, geschlossen hätte.
Der Spitzname „El Chapo“ scheint dabei ebenso passend wie unpassend gewählt. Denn übersetzt bedeutet dies so viel wie „der Kleine,“ womit auf die Körpergröße des Drogenbosses angespielt wird. Er soll nur zwischen 1,68 und 1,72 Metern groß sein. Klein ist das, was El Chapo als Kartell-Boss angerichtet hat, jedoch nicht. Im Jahr 2009 sprach die Zeitschrift Forbes sogar dann, dass der Mexikaner der 41. mächtigste Mensch der Welt sei. Schon damals hatte es ein Kopfgeld von 6 Millionen Euro für wertvolle Tipps, die zur Verhaftung des Drogenbosses führten, gegeben.
Neuer Boss des Sinaloa-Kartels: El Mayo
Offizieller Thronfolger ist nun „Ismael Zambada García“ alias El Mayo. Der neue Chef des Sinaloa-Kartells soll ein Vermögen von rund 3 Milliarden US-Dollar besitzen. Auf seinen Kopf ist ebenfalls eine Belohnung ausgesetzt die 5 Millionen US-Dollar betragen soll.
Bildquellen:
Titelbild: Ted Psahos [Public domain], via Wikimedia Commons
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