Wie reich ist Mike Tyson wirklich?
Wenn man sich mit dem Vermögen von Mike Tyson einmal näher beschäftigt, nimmt dies fast schon tragische Züge an. Denn inzwischen sind von einst 300 Millionen US-Dollar nur noch 20 Millionen Euro übrig. Dass Mike Tyson einfach nicht mit Geld umgehen kann, dürfte also klar sein. Denn zumindest finanziell ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten, gleichzeitig aber auch kontroversesten Boxer aller Zeiten wieder zu einem Allerweltsmann abgestiegen. Wenn man sich jedoch seine Lebensgeschichte anschaut, ist dieser Umstand nicht sonderlich verwunderlich. Im Jahr 2024 konnte er im (Show)Kampf am 15.11.2024 gegen Jake Paul zumindest 20 Millionen US-Dollar in die Kassen spülen.
Comeback gegen Roy Jones Jr.
Am 28. November 2020 stieg ein Boxspektakel der „Oldies“: Die beiden Box-Legenden Roy Jones Jr. (51) und Iron Mike (54) himself stiegen in den Ring und wollten es noch einmal wissen. In einem 8-Runden Showkampf, der mit einem Unentschieden gewertet wurde, sollte über Pay-Per-View Bezahlungen noch einmal richtig Geld verdient werden. 10 Millionen US-Dollar soll Iron Mike dabei erhalten haben und es wird mit weiteren 50 Millionen US-Dollar Pay-per-View Einnahmen gerechnet. Angeblich will der Boxer das Geld spenden. Es soll sogar eine 10-teilige Doku-Reihe über die beiden ehemaligen Box-Weltmeister erscheinen. Wir sind gespannt und freuen uns über die Einnahmen zu berichten.
Numbers don’t lie. haters are mad they can’t get numbers like this. Saturday is reckoning. @RealRoyJonesJr you better be ready pic.twitter.com/NwwoAty3YY
— Mike Tyson (@MikeTyson) November 25, 2020
Werdegang
Schon im Alter von 13 Jahren war Iron Mike bereits 38 Mal verhaftet worden. Der Boxer hatte nicht nur einen schweren Start im Leben, sondern musste auch zahlreiche Schicksalsschläge hinnehmen, wobei der tragische Tod seiner nur vierjährigen Tochter im Jahr 2009 wohl einer der schlimmsten war. Zudem wurde bei dem mittlerweile in den Ruhestand gegangenen Boxer eine bipolare Störung diagnostiziert, die sicherlich zu seinen schwierigen Lebensumständen beigetragen haben dürfte. Auch die sechsjährige Gefängnisstrafe wegen Vergewaltigung, von der Tyson von 1992 bis 1995 nur drei Jahre absitzen musste, macht ihn zu einer höchst umstrittenen Figur des öffentlichen Lebens.
Investment in Cannabis – Die Marihuana-Farm in Kalifornien
Mit Anfang 2018 gründete Iron Mike mit drei Geschäftspartnern seine eigene Cannabis Ranch in Kalifornien, wo seit Anfang 2018 Cannabis legalisiert wurde. Die „Tyson Ranch“ soll etwa 16 Hektar groß sein. Etwa die Hälfte davon soll für die Züchtung von Cannabis verwendet werden. Zusätzlich wird es eine Schule für Züchter geben und eine Anlage zur Gewinnung des Wirkstoffs THC. Außerdem sollen weitere Produkte rund um die Marihuana Pflanze entstehen. Wann die Farm offiziell eröffnet wird steht noch aus. Das Projekt wird auch jeden Fall wieder viel Kohle in de Geldbeutel des ehemaligen Box-Champs spülen.
Der finanzielle Untergang des Mike Tyson
Wenn man sich die Lebensgeschichte von Mike Tyson einmal näher anschaut, dann ist sein finanzieller Untergang ganz eng mit seiner tragischen Lebensgeschichte verknüpft. Bis zum Jahr 1988 hatte sich Iron Mike als Boxer bis ganz nach oben vorgearbeitet. Doch der Höhepunkt seiner Karriere sollte nicht lange andauern. Denn die Scheidung von Robin Givens machte ihm schwer zu schaffen und Mike Tyson war dadurch auch finanziell angeschlagen. Gleichzeitig unternahm der Boxer ein paar unkluge Schritte, die auch seine Boxkarriere nachhaltig verändern sollte. Viele einstige Fans von Mike Tyson fragen sich zum Beispiel, ob die Entlassung seines Trainers Kevin Rooney Ende 1988 nicht der falsche Schritt war. Fortan war Mike Tyson einfach nicht mehr derselbe Boxer.
Schon 1990 war ganz eindeutig klar, dass Tyson sich in großen Schwierigkeiten befand. Der Boxer verlor seinen Kampf gegen Buster Douglas am 11. Februar 1990 in Tokio und war damit nicht mehr der unbestrittene Champion. Obwohl Tyson von der ganzen Welt als der absolute Favorit im Kampf um diesen Sieg gehandelt worden war, erlitt Kid Dynamite anstatt dessen das erste KO seiner Karriere. Diese Niederlage war für Tyson einfach nicht zu verkraften und es ging langsam bergab. Seinen vorherigen Status als „der Schwergewichts-Boxer schlechthin“ konnte Tyson nie wieder erreichen. Doch er wäre nicht Iron Mike wenn er nicht verbissen weiter boxte. 1996 holte er sich die WBC und WBA Weltmeistergürtel zurück, musste sie jedoch im November selben Jahres wieder an seinen Gegner Evander Holyfield abgeben.
Die Geschichte vom abgebissenen Ohr
1997 wollte er es mit dem Rückkampf gegen Holyfield noch einmal versuchen. Immerhin 30 Millionen US-Dollar kassierte Mike Tyson für diesen Kampf, der jedoch ebenfalls zu einem schwarzen Tag in der Karriere des Boxers werden sollte. Dass Tyson ein Stück von Holyfields Ohr abgebissen hatte ist wohl einer der Momente der Boxgeschichte, der so schnell nicht in Vergessenheit geraten wird. Der Kampf wurde anschließend unterbrochen und Iron Mike sogar disqualifiziert. Hinzu kam eine Strafe von 3 Millionen US-Dollar, die der beißende Boxer ebenfalls zu verkraften hatte.
Auch nach der erneuten Niederlage und den schweren Kritiken wegen dem abgebissenen Ohr gab Irone Mike nicht klein bei. Nach sechs weiteren Boxkämpfen (4 Siege, 2 Unentschieden) war er 2002 erneut 1. Herausforderer auf den Weltmeister Titel und durfte gegen Lennox Lewis antreten. Dieser demonstrierte seine unglaubliche Stärke und schickte Mike Tyson in der 8. Runde auf die Bretter. So ging auch die anfangs steile Box-Karriere langsam zu Ende.
Mike Tyson pleite?
In den folgenden Jahren gab Tyson Geld, das er eigentlich gar nicht hatte, mit vollen Händen aus. Viele Luxusgeschäfte gaben Mike Tyson ihre Waren einfach mit und gingen davon aus, dass der Boxer sie später bezahlen würde. Schließlich handelte es sich hierbei um die Boxlegende Mike Tyson. Doch die Zahlungen kamen in vielen Fällen nie. Bis zum Jahr 2003 schaffte es der Ex-Boxer sein komplettes Vermögen von 300 Millionen US-Dollar für völlig unnütze Dinge zu verprassen. Als der IRS, sprich das US-amerikanische Finanzamt, von Tyson 2003 13,4 Millionen US-Dollar verlangte, war der Boxer endgültig pleite. Auch die 4 Millionen US-Dollar Steuerschulden in Großbritannien trieben Iron Mike noch im gleichen Jahr in die Insolvenz.
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