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Der IS ist derzeit in in aller Munde. Vor allem wegen der jüngsten Terroranschläge von Paris sorgt der „Islamische Staat“ in Europa aktuell für Angst und Schrecken. Wenngleich es einzelne Täter sind, die ihr Leben für den Terror opfern, steckt hinter ihnen ein sehr wohlhabendes Terroristen-Netzwerk. Es gibt keine anderen Terroristen, die über so viel Geld und damit auch über so viel Macht verfügen.

Wie viel Geld besitzt der islamische Staat?

Jüngsten Schätzungen einer ARTE Dokumentation zufolge soll das Vermögen der IS Terror-Gruppe sagenhafte 35 Milliarden Euro betragen, eine unvorstellbare große Summe also, die für noch mehr Furcht in der westlichen Welt sorgt. Der Spiegel wiederum schätzt das Vermögen auf „nur“ 1,5 Milliarden Euro. Unserer Meinung nach ist es auf jeden Fall erschreckend, unerheblich ob das Terror-Netzwerk jetzt auf 35 oder 1,5 Milliarden Euro Vermögen sitzt. Das sind leider beides unglaubliche Summen, die viele Waffen und unzählige Terroristen finanzieren können. Doch wie konnte der IS ein so gigantisches Vermögen überhaupt anhäufen? Schließlich hat die Organisation es erst in den letzten drei Jahren zu diesem überwältigenden Wohlstand gebracht.

Woher kommt das viele Geld?

  • Rohöl
  • Kriegssteuern
  • Kontrolle der Weizenproduktion im Irak
  • Kontrolle der Stromkraftwerke in Syrien
  • Kidnapping und Lösegeldforderungen
  • Menschenhandel
  • Schutzgelder
  • Organhandel

Unter der Führung von Abu Bakr al-Baghdadi kann der IS sogar ausländische Kämpfer einkaufen und militärisches Training für viele seiner Terroristen bezahlen. Dabei gibt es kaum einen Verbraucher auf dieser Erde, der das Terror-Netzwerk nicht zumindest indirekt mitfinanziert. Denn jeden Tag nehmen sie allein durch verschiedene Ölquellen 2 Millionen US-Dollar ein. Hinzu kommen noch 20 Prozent Einkommenssteuern, die von einer Bevölkerung von immerhin 10 Millionen Menschen erhoben werden. 40 Prozent der Weizenproduktion im Irak sind außerdem in der Kontrolle des Terror-Netzwerks, was ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle darstellt. Auch mit Kidnapping bessert die Terror-Gruppe ihren Finanzhaushalt regelmäßig auf. Jedes Jahr sollen Lösegeldzahlungen im Wert von circa 46 Millionen US-Dollar an den IS fließen. Dabei handelt es sich oftmals um hochrangige Politiker oder Persönlichkeiten aus der Welt der Wirtschaft, die für Millionensummen freigekauft werden. Eine weitere Einnahmequelle für den IS ist der Organhandel. Der irakische UN Botschafter hat über Massengräber berichtet, in denen Leichen mit operativen Einschnitten und fehlenden Nieren gefunden wurden. Der Schwarzmarkt des Organhandels darf hier nicht unterschätzt werden – die WHO hat 2012 von rund 10.000 Organen jährlich gesprochen, die schwarz verkauft werden. Eine Niere kann dabei schon bis zu 160.000 Euro wert sein.

Das schwarze Gold und der Terror

Das Vermögen der IS Terror-Organisation Doch das schwarze Gold vom IS ist und bleibt das Rohöl. In Syrien und im Irak kontrolliert die Terror-Organisation insgesamt 10 Ölfelder. Das Öl wird dabei nicht nur an die Zivilsten vor Ort verkauft, sondern erhält die Organisation am Leben. Das Problem besteht also darin, dass selbst viele IS-Gegner vor Ort von der Organisation abhängig sind. Ein Kreislauf, der den Terroristen Tag für Tag immer mehr in die Hände spielt. Das Erdöl wird vor allem auf dem Schwarzmarkt angeboten und gelangt so bis in die Türkei, nach Jordanien und in den Iran. In Syrien kontrollieren die Terroristen zudem acht Stromkraftwerke und 90 Prozent der gesamten Stromversorgung. Es scheint kaum ein Entkommen zu geben.

Zusätzlich profitiert der „Islamische Staat“ von der Angst der Menschen. Wer die vom IS kontrollierten Gebiete verlassen möchte, muss bei einer Abwesenheit von nur zwei Wochen sein Auto an die Terroristen überschreiben. Gleiches gilt für das Eigenheim. Christen müssen einen Schutzzoll bezahlen, wenn sie nicht zum Islam konvertieren – dies ist der „bessere“ Fall für die christlich Gläubigen. Viele von ihnen müssen fliehen und ihr ganzes Hab und Gut dem IS übergeben oder sie werden von der Terrormiliz getötet. Außerdem ist der IS dafür bekannt, von zahlreichen Banken in Mosul bereits gestohlen zu haben. Der Terror findet also seine Wege, um auch illegal an riesige Geldquellen zu kommen.

Ausländische Kämpfer werden rekrutiert

Dieses Geld zieht auch ausländische Kämpfer an. Seit dem Jahr 2011 sollen es bereits 30.000 ausländische Kämpfer gewesen sein, die sich dem Terror-Netzwerk angeschlossen haben. Sie werden mit 380 bis 1.220 US-Dollar pro Monat bezahlt, was ein echter Spitzenverdienst für die Region ist. Die Führungsspitze des IS hat zudem ein hohes Maß an Professionalität und Geschäftssinn bewiesen. Denn jedes Jahr werden Business-Reports herausgegeben, welche die Einnahmen und Ausgaben vom IS genau auflisten. Während viele andere terroristische Gruppen in sich sehr instabil sind, ist dies hier nicht der Fall. Sie haben die von ihnen besetzten Gebiete sehr gut unter Kontrolle und erhöhen die Zölle und Steuern frei nach Belieben. Da die Terroristen direkt mit der Angst der Menschen vor Ort spielen, werden diese wohl auch weiterhin zahlungsbereit bleiben. Außerdem soll der IS international auch vom Menschenhandel profitieren und Kinder unter 10 Jahren zum Beispiel für 150 US-Dollar anbieten, während der Preis für Frauen zwischen 20 und 30 bei 70 US-Dollar liege. Natürlich sind all diese Zahlen nur Schätzungen, doch dem wahren Reichtum tut das keinen Abbruch.

Wie kann der Westen die Einnahmequellen zerschlagen?

Auch wenn es natürlich einige reiche Spender und Sympathisanten gibt, die das Terror-Netzwerk finanziell unterstützten, stellen diese Personen das geringste Problem dar. Denn der IS verkauft Öl inzwischen so professionell und wie eine gut geölte Maschine, dass die Terror-Organisation nur mit harten Waffen zu schlagen ist. Bisher hatten sich vor allem die US beim Ausbomben der Öl-Tanker zurückgehalten, um dabei keine unschuldigen Zivilisten zu verletzen oder gar zu töten. Doch dies dürfte sich als schwerwiegender Fehler herausgestellt haben. Denn innerhalb des einen Jahres, in dem die US keine solchen Angriffe gestartet hatten, konnte der IS ungeahnte Mengen an Geld schöpfen.

Zudem besteht die Furcht, dass die Zerstörung der Ölquellen katastrophale Auswirkungen auf den restlichen Öl-Markt weltweit haben könnte. Doch wer sind eigentlich die Mittelsmänner, die von dem vergünstigten Öl der Terroristen profitieren und daran noch selbst verdienen? Bis diese Frage von der Weltöffentlichkeit vermehrt gestellt wird, damit Regierungen die betreffenden Personen identifizieren und zur Verantwortung ziehen, hat der IS auf dem globalen Ölmarkt also weiterhin ein viel zu leichtes Spiel. Das vermögende Terror Netzwerk birgt eine große Gefahr für die ganze Welt!

Bildquellen:
Notorious91 / Bigstock.com

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