Wie reich ist Klaus-Michael Kühne?
Klaus-Michael Kühne gehört mit seinem Milliarden Vermögen zu den reichsten Deutschen. Wer die Firma Kühne + Nagel International AG kennt, kann sich denken, womit der Unternehmer seine Milliarden verdient hat. Das internationale Unternehmen für Logistik und Gütertransport hat Klaus-Michael Kühne jedoch nicht selbst ins Leben gerufen. Vielmehr wurde er als Enkelsohn des Firmenmitbegründers August Kühne geboren. Der Manager und Unternehmer ist inzwischen nicht nur Verwaltungsratsmitglied bei der großväterlichen Firma, sondern tritt gleichzeitig auch als ihr Mehrheitsaktionär in Erscheinung. Das geschätzte Vermögen von Klaus-Michael Kühne beträgt 35,34 Milliarden Euro.
Der Beginn einer großen Karriere
Außerdem gehört noch die Kühne-Stiftung zu seinem Imperium. Dabei hat sich der Milliardär nicht nur für den guten Zweck, sondern auch für den Sport engagiert. Er gehört zu den Aktionären der HSV Fußball AG, die über die Fußballabteilung des Hamburger SV herrscht. Als einziges Kind seiner Eltern kam Kühne im Hamburg zur Welt, wo er die Heinrich-Hertz-Schule im Stadtteil Winterhude besuchte. Zu seinen Klassenkameraden gehörte dort Wolf Biermann, der bekannte Lyriker und Liedermacher.
Nachdem der heute milliardenschwere Unternehmer sein Abitur in der Tasche hatte, machte er zunächst eine Ausbildung, die ihn binnen zwei Jahren zum Bank- und Außenhandelskaufmann werden ließ. Als er diesen Karriereschritt bei Münchmeyer & Co. absolviert hatte, war er zunächst bei einer Reihe von Schiffsmaklern, Speditionen und Reedereien tätig. 1958 erfolgte dann sein Eintritt in das Speditionsunternehmen seiner Familie, bei dem er ab 1963 auch als Teilhaber aktiv war. Der Umzug der Firma in die Schweiz erfolgte im Jahr 1969. Die Kühne + Nagel International AG hat auch eine sehr dunkle Vergangenheit. Zur Zeit des Nationalsozialismus gab es eine sehr enge Zusammenarbeit mit Behördenmitarbeitern und der deutschen Besatzung. Das Unternehmen erhielt damals lukrative Staatsaufträge. Die Rolle des Unternehmens während der NS-Zeit ist bis heute nicht komplett aufgearbeitet.
Das Wirken von Klaus-Michael Kühne
Auch wenn er zwischenzeitlich mit seinem Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten geriet, war es doch Klaus-Michael Kühne, welcher der Kühne + Nagel International AG zu ihrem Börsengang verhalf. Die Rolle des Vorstandsvorsitzenden hat er allerdings im Jahr 1998 abgelegt und tritt nunmehr nur noch als Präsident des Unternehmens sowie als Delegierter seines Verwaltungsrats in Erscheinung. Die Kühne Holding AG gehört Klaus-Michael Kühne ganz allein. Über diese AG kontrolliert er 53,3 % der Anteile an der Kühne + Nagel International AG. 4,7 % Anteile an Kühne + Nagel hält die Kühne Stiftung (hier ist Klaus-Michael Kühne alleiniger Stifter). Selbst bei der Reederei Hapag-Lloyd ist Klaus-Michael Kühne inzwischen zu 25% beteiligt.
Kinder hat der Milliardär im Übrigen keine. Viel bewegt hat er in der Welt aber trotzdem. Die WHU – Otto Beisheim School of Management hat ihm im Jahr 2008 sogar die Ehrendoktorwürde verliehen. Der Kühne-Stiftung stellt er Jahr für Jahr 5 Millionen Schweizer Franken seines Privatvermögens für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung. Zusammen mit der TU Hamburg-Hamburg sowie der Hansestadt Hamburg hat Kühne im Jahr 2003 zudem die Hamburg School of Logistics ins Leben gerufen.
Lufthansa
In den letzten Jahren stockte Kühne die Anteile am Flugunternehmen Lufthansa immer weiter auf und wurde damit mit mittlerweile 18,8% zum größten Einzelaktionär der Lufthansa AG.
Flixbus
Mitte 2024 wurde bekannt, dass der Deutsche Unternehmer auch bei „Flix SE“, dem Unternehmen hinter FlixBus und FlixTrain eingestiegen ist. Flix hat 2021 bereits auch die Greyhound-Fernbusse aus den USA übernommen. Gemeinsam mit dem schwedischen Finanzinvestor EQT übernehmen sie 35% des Unternehmens und sind damit größter Anteilseigner.
Engagement und finanzielle Unterstützung in Hamburg
In Folge seiner großzügigen Spende ist dieses Lehrinstitut mittlerweile als Kühne School of Logistics and Management bekannt. Den Sprung in die Logistik Hall of Fame hat der Unternehmer im Jahr 2005 geschafft. Auch eine Ehrung vom Hamburger Senat gab es bereits. Nicht nur sein Einsatz im Bereich der Logistikwissenschaften, sondern auch sein Engagement im Zuge des Baus der Elbphilharmonie wurde gelobt.
HSV Investment
Von seiner finanziellen Unterstützung des HSV ist der Milliardär inzwischen im Übrigen abgerückt. Seit 2010 gab er dem HSV stetig Darlehen und wandelte diese dann auch teils in Anteile am HSV um. Im Juni 2018 hat Klaus-Michael Kühne in einem Interview mit der Sport Bild verkündet, dass er den HSV zukünftig finanziell nicht mehr unterstützen wird. Mit 13,53 % ist Klaus-Michael Kühne Aktionär beim HSV. Er soll eigenen Angaben zufolge über 100 Millionen Euro in den Verein gesteckt haben. 60 Millionen davon in Anteile.
Trotz seiner Leistungen hat es bereits viel Kritik gehagelt. Vor allem sein Wohnsitz in der Schweiz stößt vielen Kritikern immer dann, wenn sich Klaus-Michael Kühne als heimatverbundener Hamburger Unternehmer präsentiert, wieder sauer auf. Dabei wird es auch der Umzug in die Schweiz gewesen sein, der Klaus-Michael Kühne zu einem der reichsten Deutschen und einem der reichsten Menschen weltweit hat werden lassen.
Bildquellen:
Titelbild: Cekay [Copyrighted free use], via Wikimedia Commons
Monster4711 [CC BY-SA 3.0], from Wikimedia Commons
HSV: vschlichting / Bigstock.com
der hsv soll den aufstieg schaffen und dann kann er weiter reinbuttern.vg