Wie reich ist Michail Chodorkowski?
Michail Borissowitsch Chodorkowski gilt nicht nur als einer von Putins erbittertsten Gegnern, sondern er hat in Bezug auf sein Vermögen auch eine wahre Achterbahn der Gefühle hinter sich. Neuste Schätzungen gehen davon aus, dass der ehemalige Oligarch heute „nur“ noch 90 Millionen Euro schwer sein soll. Andere Quellen berichten jedoch sogar, dass Michail Chodorkowski wohlmöglich arm wie eine Kirchenmaus sein könnte. Dabei stellte Forbes noch 2004 fest, dass der ehemalige Milliardär damals 15 Milliarden US-Dollar schwer gewesen sei. Schon ein Jahr später, im Jahr 2005 seien nur noch 2,2 Milliarden US-Dollar von diesem Vermögen übrig gewesen. Seine Zeit im Gefängnis hat seinem Wohlstand mit Sicherheit geschadet. Doch wer wegen Steuerhinterziehung sowie planmäßigen Betrugs in Gefängnis muss, kann wohl auch kein anderes Schicksal erwarten.
Vom Oligarchen zum Sträfling
Einst der reichste Mann Russlands und heute einer der Putins erbittertsten Gegnern, der sich vor der Macht des Staatschefs schützen müsste – solche Geschichten schreibt nur das Leben. Der russische Unternehmer und frühere Oligarch war einst als Vorstandsvorsitzender des inzwischen insolventen Konzerns Yukos in der Ölbranche tätig. Doch nicht nur die Zerschlagung der Ölkonzerns hat Michail Chodorkowski einen ordentlichen Strich durch die Rechnung seiner Lebensplanung gemacht. Vielmehr landete er ganze 10 Jahre im Gefängnis und konnte erst im Dezember 2013 aus der Haft entlassen werden. Dabei sind international durchaus Stimmen laut geworden, dass seine Festnahme wohlmöglich politisch motiviert war. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte schloss sich dieser Einschätzung der Lage im September 2011 jedoch nicht an.
Die Freilassung im Dezember 2013 war allerdings eine echte Überraschung für die Weltöffentlichkeit. Denn niemand hätte erwartet, dass Michail Chodorkowski mit seinem Gnadengesuch Erfolg haben würde. Schließlich musste Waldimir Putin die Begnadigung als Staatschef selbst unterschreiben. Dieser wollte damit wohl sein öffentliches Image etwas stärken. Denn wie könnte er Michail Chodorkowski seine Bitte abschlagen, wo seine Mutter doch schwer krank sei und der Ex-Milliardär sie unbedingt noch zu Lebzeiten sehen müsse? So kam Michail Chodorkowski tatsächlich frei und lebt seitdem in der Schweiz, während Putin sich als großer Retter in der Not präsentieren konnte. Im Dezember 2015 wurde jedoch bekannt, dass in Russland inzwischen schon wieder gegen den Ex-Milliardär ermittelt wird, der angeblich den Mord an dem ehemaligen Bürgermeister der russischen Stadt Neftejugansk begangen haben soll.
Seitdem Michail Chodorkowski nun wieder ein freier Mann ist, hat er sich übrigens nicht dazu geäußert, wie viel ihm von seinem einstigen Vermögen noch geblieben ist. Angeblich kenne er diese Zahlen nicht. Doch Kritiker sind sich sicher, dass Chodorkowski ihnen damit nur etwas vorgaukelt. Denn im Zusammenhang mit seiner Verhaftung ging ein Großteil der Yukos Firmenwerte an die russische Regierung über. Es wäre somit nur allzu verständlich, wenn Michail Chodorkowski das ihm noch verbliebende Vermögen vor allem vor Putin verstecken wolle. Denn Chodorkowski und seine Partner sollen den Ölkonzern mittels einer Scheinfirma in Gibraltar geführt haben. Diese Scheinfirma namens GML existiert auch weiterhin und könnte unglaublich wertvoll sein. Anderen Berichten zufolge unterhält Chodorkowski hingegen keine Anteile mehr an GML. Was nun wirklich stimmt, wird wohl nur der Ex-Milliardär endgültig sagen können.
Viel Kritik am Ex-Milliardär
Michail Chodorkowski war schon immer eine sehr umstrittene Figur des öffentlichen Lebens, was sein immenser Reichtum wohl so mit sich bringt. Denn die langsam beginnende Privatisierung der Sowjetunion hatte Chodorkowski schamlos zu eigenen Zwecken ausgenutzt, um sich mehr oder minder illegal die Ölrechte an Yukos zu sichern. Dass es dabei nicht immer legal zuging, war dem selbsternannten „Räuberbaron“ durchaus bewusst. Ähnliche Taktiken wurden auch von Roman Abramowitsch angewendet, welcher allerdings immer Loyal zum Kreml stand und daher niemals etwas zu befürchten hatte. Zweifelhafte Versuche die Macht in Russland an sich zu reißen werden Chodorkowski ebenfalls zu Lasten gelegt. Nachdem er Putin schon mehrfach öffentlich angeprangert hat und wohl nicht damit zufrieden ist, einfach ein beschauliches Leben weit ab von aller Weltöffentlichkeit im Schweizer Exil zu leben, dürfen wir also gespannt sein, für was für Schlagzeilen der Ex-Milliardär in Zukunft noch alles sorgen wird.
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