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Milliarden Euro
Millionen US-Dollar
Geburtsdatum01. Dezember 1949
Geboren inRionegro, Departamento Antioquia, Kolumbien
NationalitätKolumbien
Todesdatum02. Dezember 1993 († 44 Jahre)
Verstorben inMedellín, Kolumbien
Familienstandverheiratet mit Maria Victoria Henao
BerufDrogenboss, Unternehmer
Voller NamePablo Emilio Escobar Gaviria
SpitznameEl Doctor, El Patrón, Don Pablo, Pablito
Kinder2 (Juan Pablo, Manuela)

Wie reich war Pablo Escobar?

Im kolumbianischen Dschungel errichtete er ein Drogen-Imperium, scheffelte Milliarden Dollar und trat öffentlich als Wohltäter auf: Pablo Escobar, der „Kokain-König“. Er kontrollierte 80% des globalen Kokainhandels, als die USA und Kolumbien gemeinsam gegen ihn vorgingen. Nach der Zerstörung seiner Kokain-Laboratorien begab sich Escobar auf einen wirklich blutigen Rachefeldzug. Und während US-Präsident George Bush den Drogenboss zum „Staatsfeind Nr. 1“ erklärte, kürte Forbes ihn zu einem der reichsten Menschen der Welt.

Als das Forbes-Magazin 1989 die Liste der weltweit reichsten Menschen veröffentlichte, bekleidete Escobar den 7. Rang. Das geschätzte Vermögen von Pablo Escobar betrug rund 30 Milliarden Euro. Escobar verdiente in der besten Zeit bis zu 2,5 Millionen Dollar — pro Stunde. Das World Financial Blog präsentierte ihn 2008 gar unter den reichsten Gangstern aller Zeiten auf Platz 1.

Die kriminelle Karriereleiter – So entstand das Vermögen

Einkommen von Pablo Escobar Pablo Emilio Escobar Gaviria kam am 1. Dezember 1949 als Kind einer Lehrerin und eines Viehzüchters in Rionegro zur Welt. Trotz dem, dass die Familie der ländlichen Mittelschicht angehörte, wuchsen Pablo und seine sechs Geschwister in einer Atmosphäre von Gewalt und Kriminalität auf. Das Milieu war typisch für das gespaltene und vom Bürgerkrieg geprägte Kolumbien jener Jahre.

Nachdem die Familie nach Envigado gezogen war, wo die Mutter eine Volksschule gründete, begann die kriminelle Laufbahn von Pablo Escobar. Zielstrebig machte er sich durch rücksichtslose Aktivitäten einen Namen unter den Jugendlichen. Rauschgifthandel, Schmuggel und Einbrüche waren die ersten Sprossen auf der Karriereleiter des späteren Drogenbarons. Es folgten ab den 1970ern Entführungen und Lösegeldforderungen. Nicht selten endeten die Entführungen, trotz gezahlten Lösegelds, mit der Ermordung des Opfers.

Kokain-Export der Extraklasse: das Medellín-Kartell

Die 70er waren das Jahrzehnt des Kokains. Zu jener Zeit löste das weiße Pulver das Marihuana ab und wurde zum kolumbianischen Export-Schlager. Nun schlug die große Stunde von Pablo Escobar. Als Pionier im Drogenanbau- und Handel war er am Aufbau des berüchtigten Medellín-Kartells beteiligt. Mittels Sportflugzeugen ließ Escobar ab 1978 die Drogen kiloweise von Kolumbien nach Florida einfliegen. Aus Kilos wurden dann weiter Tonnen, zu Glanzzeiten kam eine Boeing 727 als Transportmittel zum Einsatz.

Gelegentliche Strafverfolgungen machten Escobar keine Angst. Wen er durch Bestechung nicht auf seine Seite zog, den ließ er kurzerhand ermorden. Auf das Konto seines Intimus’ Jhon Jairo Velásquez, genannt „Popeye“, gehen mehr als 150 Morde im Auftrag des Drogenhändlers. Durch private Milizen sicherte er sich Macht und Einfluss.

Lieber ein Grab in Kolumbien…

Das Vermögen von Pablo Escobar

Escobars Versuche, in den 1980ern in der Politik Fuß zu fassen, scheiterten an seinem Ruf. Zwar trat er öffentlich als Autohändler oder Viehzüchter auf, sein Drogen-Imperium war allerdings ein offenes Geheimnis. Seine Privilegien nutzte er unter anderem auch für soziales Engagement: Er ließ Krankenhäuser und Schulen errichten oder finanzierte Wohnungsbauprojekte in Medellín.

Derweil führten die USA ihren „War on Drugs“ – Krieg gegen die Drogen. Mit Aufklärungsaktionen wurde die Bevölkerung über die schädigende Wirkung des Kokains informiert. Daneben erfolgten Aktionen in den Ursprungsländern. 1984 zerstörte die Drug Enforcement Administration große Teile der Drogen-Laboratorien im kolumbianischen Urwald – ein schwerer Schlag für das Medellín-Kartell. Zusätzlich deckte die US-Luftwaffe die Koka Pflanzungen mit Herbiziden ein. Angesichts des zunehmenden Drucks auf seine Aktivitäten äußerte sich Pablo Escobar wie folgt:

Lieber ein Grab in Kolumbien als eine Gefängniszelle in den Vereinigten Staaten.

Die Flucht von Pablo Escobar und sein Tod

Anfang der 1990er führte Pablo Escobar einen regelrechten Krieg gegen die Strafverfolgungsbehörden. Polizisten, Richter und Politiker wurden in seinem Auftrag ermordet. Auch mit Bombenattentaten in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá versuchte er seine Stellung zu behaupten und etablierte Angst und Terror. 1991 stellte er sich den Behörden – unter der Bedingung, nicht an die USA ausgeliefert zu werden. Außerdem handelte er sich die Strafhaft in seinem Privat-Gefängnis La Catedral aus. Dort führte er die Geschäfte unbehelligt weiter; auch Morde wurden hier in seinem Namen ausgeführt. Als die Verlegung in ein anderes Gefängnis drohte, floh Pablo Escobar und tauchte in Medellín unter. Hier spürte ihn am 2. Dezember 1993 eine Elite-Einheit auf und streckte ihn auf dem Dach seines Verstecks nieder. Mehr als 20.000 Menschen beteiligten sich an seiner Beerdigung und demonstrierten ihre Sympathie mit „Don Pablo“.

Die Villa Hacienda Nápoles für 63 Millionen US-Dollar

Die Villa Hacienda Napoles von Pablo Escobar Bizarre Attraktion und sichtbare Hinterlassenschaft des Super-Kriminellen: die Hacienda Nápoles in Puerto Triunfo. 1979 hatte Escobar den 3.000 Hektar großen Landsitz für 63 US-Millionen Dollar erworben und zur persönlichen Wirkungsstätte ausgebaut. Zudem garantierten ihm ein Oldtimer-Fuhrpark, Flugplatz, Hubschrauberlandeplatz sowie eine Kartbahn Mobilität in jede Richtung. Hinzu kamen mehrere Swimmingpools, künstliche Seen und eine Stierkampfarena. Ein eigenes Straßennetz durchzog das Gelände. Im Privat-Zoo tummelten sich Elefanten, Flusspferde, Giraffen, Löwen und Antilopen.

Heute befindet sich die Hacienda Nápoles im Besitz der kolumbianischen Regierung. Auch der Zoo existiert nach wie vor, obwohl die Nilpferde teilweise freigelassen wurden und sich in der Umgebung vermehrten. 2006 wurde das Anwesen, das mittlerweile auch einen Vergnügungspark beherbergt, auf mehr als 2 Millionen US-Dollar geschätzt.

La Catedral – luxuriöses Gefängnis

Gewiss einer der spektakulärsten Coups des Drogenhändlers: Nachdem er sich 1991 der Polizei gestellt hatte, wurde ihm auf Wunsch sein persönliches Gefängnis errichtet. Die La Catedral befand sich unweit von Escobars Heimatort Envigado und war ein Luxus Knast erster Güte. Das im Volksmund auch „Hotel Escobar“ oder „Club Medellín“ genannte Anwesen verfügte über Vorzüge wie einen Fußballplatz, eine Bar, eine Diskothek oder einen Wasserfall. Aus Angst vor Attentätern durfte sich der Häftling die Wachmannschaft selbst zusammenstellen. Escobar schloss den Deal mit dem kolumbianischen Behörden, ins Gefängnis zu gehen. Die Behörden hielten einen Abstand von 3 Meilen zu Pablo Escobar und dem Luxus Gefängnis. Alles lief gut, bis 1992 Gerüchte in den Medien auftauchten. Diese besagten, dass Pablo Escobar seine kriminellen Aktivitäten auch im Gefängnis weiter ausführte. Das setzte die Regierung unter Druck, sie musste handeln. Inzwischen hatte der raffinierte Drogenboss seine Flucht geplant und auch geschafft.

Die Kinder von Pablo Escobar

Zerstörte Autosammlung von Pablo Escobar Pablo Escobar hatte zwei Kinder, Sohn Juan Pablo Escobar Henao und Tochter Manuela. Man muss dem Drogenbaron zu Gute halten, dass er seine Kinder schon früh davor gewarnt hat, eben nicht in seine kriminellen Fußstapfen zu treten. Für seine Kinder wollte er eine anständige Zukunft. Sie sollten im Gegensatz zu ihm selbst frei von Schuld sein. Es war ihm wichtig, dass seine Kinder gute Menschen werden, studieren und sich von Drogen fern halten. Juan Pablo ist Architekt, Designer, Redner und Schriftsteller. Er gab ein Buch heraus über das Leben mit seinem Vater. Tatsächlich liefert die Lebensgeschichte von Pablo Escobar viel Stoff für Bücher, Geschichten und Filme. Der Sohn des Drogenbosses hat weiterhin keinen Zweifel daran, dass sich Escobar selbst mit einem gezielten Kopfschuss das Leben nahm. Die offizielle Version, dass er vom Elitekommando der kolumbianischen Polizei erschossen wurde, sei laut Juan Pablo falsch.

2009 gab es eine Dokumentation im Fernsehen unter dem Namen „Die Sünden meines Vaters“. Unter dem Pseudonym Sebastian Marroquin bat Juan Pablo darin um Vergebung für die Gewalt seines Vaters. Er bat um Verzeihung bei zwei Söhnen, deren Väter Opfer von Escobars Gewalt waren. Darüber hinaus engagiert sich Juan Pablo auch wohltätig. Einen Teil der Einnahmen aus seinem Buch spendete er für Wohltätigkeitsstiftungen in Kolumbien. Über die Tochter Manuela Escobar ist wenig bekannt. Sie dürfte ein ruhiges, eher zurückgezogenes Leben führen. Man darf aber auch nicht vergessen, dass sie erst 1984 geboren wurde. Zum Zeitpunkt des Todes von Pablo Escobar war sie gerade einmal 7 Jahre alt. Vermutlich konnte sie erst viel später die Dimensionen über die Tätigkeit ihres Vaters erfassen.

Die Witwe Victoria Eugenia Henao

Seine Frau und nun Witwe „Victoria Eugenia Henao“ hat heute ihren Namen auf „María Isabel Santos Caballero“ geändert. Sie floh nach dem Tod ihres Mannes mit den Kindern nach Mosambik, da kein anderes Land sie aufnehmen wollte. Später kamen sie über Buenos Aires / Argentinien zurück nach Südamerika, wo Henao immer noch lebt. Zwischenzeitlich war die Familie auch wegen Geldwäsche angeklagt, da sie das hinterlassene Drogenhandel-Vermögen von Pablo in Immobilienprojekte in Argentinien investierten.

2020: Neffe fand 20 Millionen US-Dollar in einer Hauswand

Der Neffe des Dogenkönigs Nicolas Escobar fand 2020 in einer der hinterlassenen Immobilien 20 Millionen US-Dollar Bargeld, verpackt in einer Plastiktüte in einer Hauswand des Gebäudes. Es setzte allerdings bereits Schimmel an und hatte einen modrigen Geruch, weshalb nicht mehr viel davon verwendbar gewesen sein soll. Wie viel weitere Funde über die nächsten Jahrzehnte noch in Hauswänden entdeckt werden bleibt abzuwarten. Des könnten aber noch hunderte Millionen irgendwo in Kolumbien verteilt versteckt sein.

Täglicher Verdienst: 60 Millionen US-Dollar

Bis Ende der 80er Jahre lieferte der Drogenbaron 80% vom gesamten Kokain weltweit. Damit verdiente er 60 Millionen US-Dollar täglich. Escobar sagte einmal, das Wesen des Kokainhandels sei einfach. „Man besticht hier jemanden, man besticht dort jemanden und bezahlt einen freundlichen Banker um das Geld zurückzubekommen“. Für solche Millionen Gewinne täglich muss man auch enorm viele Drogen umsetzen. Jeden Tag schmuggelte Pablo Escobar 15 Tonnen Kokain. Niemand war in dem Bereich so erfolgreich wie er. Unentdeckt konnte er riesige Mengen, und das über Jahre hinweg, in die USA verschiffen. Der Drogenbaron hatte auch Verluste eingerechnet, nämlich 500 Millionen US-Dollar jährlich. So schnell wie er sein Geld verdiente, konnte er es gar nicht waschen. Jedoch verlor er auch einiges, was ihm aber egal war. Er hatte so unglaublich viel Geld, dass er es sich leisten konnte, Geld an Ratten und Schimmel zu verlieren.

2 Millionen US-Dollar dienten als Brennholz

Die Familie Escobar war öfter auf der Flucht, die Behörden waren immer wieder mal hinter Pablo Escobar her. Als seiner Tochter Manuela kalt war, tat er was jeder Vater tun würde. Dafür zu sorgen, dass es warm wird. Nur Pablo Escobar machte das auf seine Art. Er zündete 2 Millionen US-Dollar Bargeld an, das Feuer wärmte die Tochter. Weiterer interessanter Fakt ist, dass Escobar sich sein Gefängnis selbst aussuchte. La Catedral war ein Luxus Gefängnis, immerhin war Pablo Escobar wohl auch der erfolgreichste Drogenbaron aller Zeiten. Das sollte immerhin Grund genug sein, dass er sich sein Gefängnis selbst aussuchen und gestalten durfte. Monatlich hatte der Drogenboss Ausgaben in der Höhe von 2.500 US-Dollar für Gummibänder. Diese Bänder benötigte er, um die Bargeld Scheine zu bündeln. Wenn man bedenkt, wie günstig Gummibänder sind, kann man sich denken, welche Berge an Bargeld vorhanden waren.

Wie viel Geld hatte Pablo Escobar wirklich?

Pablo hatte unglaublich viel Geld. Durch Kokain verdiente er 420 Millionen US-Dollar jede Woche. Rund 2,1 Milliarden US-Dollar schrieb er jährlich als Schwund ab. Pablo Escobar hatte sein Geld in den unterschiedlichsten Verstecken gelagert und oftmals auch vergraben. Teilweise wurde es von Ratten vernichtet oder durch Schimmel unbrauchbar gemacht. Es war ihm egal, dass er mehr als zwei Milliarden US-Dollar jährlich verlor. Dies zeigt schon, wie unglaublich viel Geld Pablo Escobar hatte. Natürlich lebte er auch ein gefährliches Leben, das ihm schlussendlich eben das Leben kostete. Der Gangsterboss wurde auf seiner Flucht erschossen, wenn man nach den offiziellen Meldungen geht. Sein Sohn Juan Pablo behauptet, sein Vater habe sich selbst erschossen. Fakt ist, Pablo Escobar ist tot und sein reiches kriminelles Leben hatte seinen Preis.

 

Bildquellen:
SPQR_M + jkraft5 / Bigstock.com
Zeichnung: Thierry Ehrmann / Flickr [CC-BY 2.0]

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